EU-Fischereiminister begrüßen Hai-Aktionsplan

Shark Alliance verspricht Wachsamkeit bei der Planumsetzung und fordert Verschärfung des Finning-Verbots

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EU-Fischereiminister begrüßen Hai-Aktionsplan

Der Rat der EU-Fischereiminister hat seiner Besorgnis über die zerstörerischen Auswirkungen der Meeresfischerei auf Haibestände und Ökosysteme Ausdruck verliehen und den von der Europäischen Kommission vorgelegten Aktionsplan für den Schutz der Haie heute offiziell begrüßt. Darüber hinaus forderte der Rat spezifische Folgemaßnahmen vonseiten der Kommission, darunter vor allem einen Gesetzesvorschlag zur Stärkung des EU-Finning-Verbots.

Die „Ratsbeschlüsse“, auf die sich die EU-Fischereiminister geeinigt haben, sollen die Umsetzung des Hai-Aktionsplans unterstützen und lenken sowie damit in Zusammenhang stehende Prioritäten setzen. Die Verabschiedung konkreter Beschlüsse war eines der wesentlichen Ziele der Shark Alliance, einem Zusammenschluss aus 70 Organisationen aus den Bereichen Artenschutz, Wissenschaft und Freizeit, der sich für eine effektive EU-Politik zum Schutz von Haien starkmacht.

„Die entschlossene Reaktion des Fischereirates auf den Hai-Aktionsplan der Kommission spiegelt die Forderung zehntausender EU-Bürger nach einem Schutzprogramm für Haie wider“, erklärte Uta Bellion, Leiterin des europäischen Meeresprogramms der Pew-Umweltgruppe. „Die EU-Kommission muss dieser Forderung nun nachkommen und Vorschläge für verbesserte Kontrollen im Haifang erarbeiten, wobei eine Verschärfung des Finning-Verbots an erster Stelle stehen muss.“

Die Minister erörterten die biologischen Kriterien, wie langsames Wachstum, eine späte Geschlechtsreife und geringe Nachwuchszahlen, die die meisten Haiarten besonders anfällig für Überfischung machen. Sie betonten dabei, dass ein dringender Handlungsbedarf bestehe und Fanggrenzen für Haie in Übereinstimmung mit den wissenschaftlichen Empfehlungen zwingend erforderlich seien.

Der im Februar 2009 von der EU-Kommission vorgelegte Hai-Aktionsplan soll den allgemeinen Informationsstand über Haie erweitern, nachhaltige Fangquoten garantieren und die interne und externe Hai-Politik der Europäischen Union vereinheitlichen. Ferner ist eine Verbesserung des EU-Finning-Verbots vorgesehen, doch eine entsprechende Gesetzesvorlage vonseiten der Kommission steht bisher aus.

„Die Ratsbeschlüsse können der Kommission einen entscheidenden Anstoß dazu geben, die Umsetzung des EU-Hai-Aktionsplans konsequent zu verfolgen“, so Sonja Fordham, Policy Director der Shark Alliance. „Die europäischen Mitgliedsorganisationen der Shark Alliance werden wachsam bleiben und sicherstellen, dass dem Schutz von Haien weiterhin aktiv Vorschub geleistet wird. Wir möchten, dass diese außergewöhnlichen Fische noch über viele Generationen hinweg unsere Meere beheimaten.“

Die Fischereiminister forderten die Kommission ferner auf, internationale Haischutzinitiativen zu führen, und zwar durch regionale Fischereigremien wie die Internationale Kommission zur Erhaltung der Thunfischbestände des Atlantiks sowie durch globale Naturschutzabkommen, wie zum Beispiel das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten.

Pressekontakt:

Weitere Informationen, Interviews oder Bildmaterial erhalten Sie bei: 

Sophie Hulme 

Tel: +44 (0) 7973 712 869

E-Mail: [email protected]

Hinweise für Redakteure:

Gründer und Koordinator der Shark Alliance ist die Pew-Umweltgruppe, die Naturschutzabteilung des Pew Charitable Trusts, einer Nichtregierungsorganisation, die der Überfischung der Weltmeere ein Ende setzen will. www.sharkalliance.org

Beim so genannten Finning werden die Haiflossen auf See abgetrennt und der Körper ins Meer zurückgeworfen.

Im Rahmen der European Shark Week unterzeichneten letztes Jahr mehr als 100.000 Personen die Petitionen der Shark Alliance und forderten die EU-Fischereiminister damit zu einer Verbesserung der EU-Bestimmungen für den Haifang und das Finning auf.

Untersuchungen zufolge gehen die Bestände der meisten europäischen Hai- und Rochenarten zurück; ein Drittel wird von der Weltnaturschutzunion als vom Aussterben bedroht eingestuft. Dieser Anteil liegt weit über dem weltweiten Durchschnitt (21%).

Vor einigen Wochen geriet die Europäische Kommission in die Kritik von 70 Organisationen aus den Bereichen Artenschutz, Freizeit, Wissenschaft und Tierschutz, da sie Änderungsvorschläge für das im Indischen Ozean geltende Finning-Verbot vorlegte. Diese widersprachen dem neuen Hai-Aktionsplan und wurden ausschließlich in Zusammenarbeit mit der Fischindustrie erstellt; Naturschutzorganisationen wurden nicht konsultiert.

Für den Haifang gelten keine internationalen Fanggrenzen; die Europäische Kommission hat durchgesetzt, dass sämtliche internationalen Finning-Verbote dem laxen Kontrollsystem der EU entsprechen.

Innerhalb der EU hat sich vor allem Deutschland dafür eingesetzt, den Dorn- und den Heringshai, zwei akut vom Aussterben bedrohte und europaweit als Speisefisch konsumierte Arten, dem Washingtoner Artenschutzabkommen CITES zu unterstellen. Die nächste Konferenz der CITES-Mitglieder findet Anfang 2010 statt.

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